Musée du Désert

Musée du Désert
Musée du Désert | ©: www.anduze-info.com

Das Musée du Désert befindet sich in der Nähe des Dörfchens Mialet. Eingerichtet wurde es im Geburtshaus von Roland, einem Hugenottenführer. Diese wurden in den Cevennen als Kamisarden (frz.: camisards) bezeichnet und gelten als Abkömmlinge der Waldenser, die sich während des 16. Jahrhunderts zum Protestantismus bekannt hatten. Nachdem das Edikt von Nantes anno 1685 aufgehoben worden war, folgte ein Aufstand der Kamisarden, der zu einem Partisanenkrieg und schließlich zwischen 1702 und 1705 zum Cevennenkrieg führte. Die Besucher können im Musée du Désert in diese Zeit von 1685 über die Zeit im Untergrund bis hin zum Toleranzedikt anno 1787 eintauchen. Die Ausstellung im Musée du Désert über die Zeit der Kamisarden und Hugenotten gliedert sich in folgende zwei Bereiche.

Der historische Rahmen des Musée du Désert

Rolands Haus sowie die benachbarten Anwesen bilden den ersten Bereich des Musée du Désert. Hier wird der historische Rahmen der Hugenottenverfolgung aufgezeigt.

Im Raum "Claude Brousson" erwarten die Besucher zahlreiche Dokumente, die inhaltlich einen Zusammenhang mit dem Edikt von Nantes haben, sowie weitere Exponate über die Geschichte der Protestanten bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert.

Der Kamisardenkrieg zwischen 1702 und 1710 steht in den Räumen "Rolland et Cavalier", einem Schlafzimmer und einer für die Region typischen Küche, im Vordergrund. Während des Krieges hatten rund 3.000 Einheimische (Cévenols) unter der Führung von Roland und Cavalier gegen 25.000 französische Soldaten gekämpft.

Der Raum der Versammlungen erinnert mit diversen Gegenständen, die bei heimlichen Gottesdiensten benötigt wurden, an das Leben im Untergrund.

Psalmbücher und religiöse Literatur, welche im Ausland für die Hugenotten gedruckt wurde, werden im Raum der Bibel gezeigt.

Der Raum „Antoine Court“ erinnert an den gleichnamigen Pastor. Dieser hatte die erste heimliche Synode einberufen und der Kirche im Untergrund damit eine Struktur gegeben.

Der Raum "Paul Rabaut" dem Ende der Repressionen und der beginnenden Religionsfreiheit im ausgehenden 18. Jahrhundert gewidmet.

Denkmäler

Der zweite Bereich des Musée du Désert gliedert sich in den Raum der Prediger, der Flüchtlinge, der Galeerensklaven, der Bibellektüre und der Gefangenen. In diesen Räumen werden unter dem jeweiligen Schwerpunkt die Repressionen gezeigt, welchen die Hugenotten in Frankreich ausgesetzt waren.

Wer Urlaub in den Cevennen macht und mehr über die jüngste Geschichte erfahren will dem sei dieses Museum empfohlen. Auch der Name des Museums wird einem nach dem Besuch des Museums klar, denn die Kamisarden und Hugenotten mussten sich wirklich in dem kargen Land verstecken, quasi „in die Wüste geschickt“.

Hinweis

trompetenförmige Schusswaffe der Räuber
Typische trompetenförmige Schusswaffe der Räuber,
ausgestellt in der Höhle von Trabuc | ©: www.anduze-info.com

Ein Besuch des Museums mit Kindern ist vielleicht etwas langweilig. Da empfiehlt es sich eher der nur 2-3 Kilometer weiter entfernte Höhle du Trabuc einen Besuch abzustatten. Diese Höhle diente damals auch als Räuber und Kamisardenversteck.


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